Jan Satyagraha

2012

Jai Jagat!

Vom 3. bis zum 11. Oktober 2012 marschierten während des Jan Satyagraha 2012 60'000 landlose Bäuerinnen und Bauern in Nordindien von Gwalior nach Agra. Dort ging einer der grössten Fussmärsche, die je in Indien stattgefunden hatten, mit einem grossen Erfolg zu Ende: Jairam Ramesh, Minister für ländliche Entwicklung der indischen Regierung und PV Rajagopal, Präsident von Ekta Parishad und Anführer des Jan Satyagraha, unterzeichneten eine Vereinbarung über zehn Punkte, welche der Auftakt zu einer grundlegenden Landreform in Indien darstellen soll. Bis im April 2013 soll eine Task Force, die aus Vertretern der indischen Regierung, des Jan Satyagraha und weiteren Landreformspezialisten besteht, einen entsprechenden Gesetzesentwurf ausarbeiten. Die wichtigsten Anliegen von Ekta Parishad in diesem Prozess sind dabei die folgenden:

  • Umsetzung der Versprechungen zu einer Landreform, die die indische Regierung nach dem letzten grossen Marsch von 2007 (Janadesh) gemacht hatte.
  • Effektive, zeitlich definierte Umsetzung des Waldgesetzes von 2006, dass den Waldbewohnern der Adivasis ein Bleibe- und Nutzungsrecht ihres angestammten Landes garantiert.
  • Für Landfragen relevante Gesetze und politische Praxen müssen so reformuliert werden, dass sie den Armen dienen und der Staat für seine Politik und jene Programme verantwortlich gemacht werden kann, die die Anliegen der Marginalisierten betreffen.
  • Es muss auf die Klagen der Vertriebenen und Enteigneten reagiert werden. Die Bedürfnisse der Frauen müssen dabei spezielle Beachtung geschenkt werden.
  • Zu Gunsten einer nachhaltigen Entwicklung muss die Emanzipation der Frau weiter gefördert werden.
  • Echte Dezentralisierung von Macht und lokale Kontrolle von Ressourcen, wie sie im Waldgesetz von 2006 vorgeschlagen wurde.
  • Übergang von einer grossflächigen, extensiven industriellen Entwicklung zu einer ländlichen Wirtschaft, die den Menschen ins Zentrum stellt.
  • Etablierung eines Mechanismus, der die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen  durch die Konzerne zum Schutze der Armen auf dem Land reguliert.

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